CB Fotoart Switzerland

Winter 2022/2023

Charles BluntschliComment

Erster Halt in Kalgoorlie

Also, nach der Abfahrt in Perth sassen wir erstmals gemütlich vor dem Fenster und genossen die Aussicht auf die vorbeihuschenden Häuser der Vororte von Perth. So schnell huschte aber die Landschaft nicht vorbei denn der Zug ist nicht ausgelegt für Geschwindigkeiten wie wir es gewohnt sind in der Schweiz.

Aber gerade deshalb konnte man die Aussicht so richtig geniessen.

In unserer Kabine war auch bereits schon eine Mappe mit unseren ¨Dining Times¨ für die ganze Reise deponiert.

Dies war umso wichtiger, weil in Schichten gegessen werden musste. Dies hatte aber auch weiter den Vorteil, dass man je nach Lust und Laune schon vorher den Salonwagen aufsuchen konnte wo alle Getränke gratis und à discretion erhältlich waren und man sich mit den Leuten unterhalten konnte.

Wenn dann die Zeit reif fürs Essen war wurde man von der Stewardess zu Tisch gebeten, wobei die Tischnachbarn jeweils änderten und das machte die ganze Sache spannend. Denn so lernte man jedes Mal neue interessante Leute kennen. Natürlich waren die meisten Passagiere Aussies, allesamt ungemein sympathisch und sehr mitteilungsfreudig.

Ein einziges Paar in unserm Alter kam aus Austin TX und wie sich beim Essen herausstellte, man glaubt es nicht, beides Tambouren. Natürlich gingen da sofort Fotos und Videos hin und her und als ich dann noch erwähnte, dass ich auch auf der Trommel drümmele, wie Peter zu sagen pflegt und aus Basel bin wo die Top-Secrets herkommen war ich natürlich sofort der grosse Star.

Das Essen übrigens liess keine Wünsche offen, einfach hammermässig sogar das Känguru Filet übertraf alle Erwartungen.

Der erste Stopp mit ¨off train experience¨ wurde in Kalgoorlie abends um 22’30 eingelegt. Eine alten Goldgräber Stadt welche aber noch immer in Betrieb ist. Der geübte Leser hat aber sicher bemerkt, dass es um halb elf abends sicher dunkel ist. Richtig - aber es war nicht dunkel, sondern es war stockdunkle Nacht. Mit Glück fanden wir den Bus der uns zugeteilt wurde und der uns durch die schwarze Nacht chauffierte.

Links sehen sie das berühmte Exchange Hotel, welches 1901 für die Gebrüder Wilkie gebaut wurde, die für die Eisenbahnlinie Southern Cross-Kalgoorlie verantwortlich waren. Kam die Durchsage vom Busfahrer.

Links aber habe ich gar nichts gesehen durch die abgedunkelte Scheibe des Buses, rein gar nichts.

Dann weiter, rechts der Zaun, da sollten sie ja nicht rüber klettern sonst fallen sie ungefähr 300 m in ein tiefes Loch und niemand wird sie je wieder finden.

Ich habe weder einen Zaun noch sonst was gesehen in dieser Dunkelheit und Licht scheinen die in Kalgoorlie auch nicht zu kennen.

Dann aber hielt der Bus an und wir mussten aussteigen, weil wir scheinbar bei der grössten Goldmine im Land angekommen waren. Es sollte 800m runtergehen bis auf den Grund wo die Bagger noch immer tonnenweise Material ausgraben.

So standen wir also am Super Pit Lookout und starrten Löcher in die schwarze Nacht ohne das geringste zu sehen.

Zurück im Zug hab ich dann mal nach Super Pit Lookout Bolder gegoogelt und dabei wurde mir fast übel und schwindlig von dem was ich alles nicht gesehen habe.

 

Auf dem Foto unten kann man links klar das Hotel Exchange erkennen sowie auf der rechten Seite den Zaun den man bitte nicht übersteigen soll.

Und so wärs gewesen