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Winter 2022/2023

Charles BluntschliComment

Mai pen ray

Der Umgang mit den Thais beim Einkaufen, am Bankschalter, Verhandeln oder im allgemeinen ist so eine delikate Sache hier in Thailand und braucht viel Geduld, Verständnis, Nachsicht und Durchhaltevermögen. Ein paar Brocken Thai sind dabei ein gewaltiger Vorteil.

Da die Asiatische Kultur keine Blossstellung erlaubt gibt sich der Asiate deshalb auch selber keine Blösse sollte er etwas nicht wissen oder ist mit der gestellten Aufgabe überfordert. Diese Situation wird dann geschickt mit einer nicht endend wollenden Erklärung umschifft, die nichts mit der Sache zu tun hat oder aber man tut so als hätte man die Frage nicht ganz verstanden.

Deshalb wurden wir bei der Holcim, meinem früheren Arbeitgeber und jetzigen Sponsor, jeweils auf die landesüblichen Gepflogenheiten seriös vorbereitet um solche Situationen geschickt zu umgehen. Dies indem man sein Gegenüber quasi auf die Antwort hievt oder einfach etwas einfacheres frägt.

Auch beim Bestellen im Restaurant ist es vielfach eine Glücksache, wenn das Richtige serviert wird und noch seltener, wenn bei allen das Essen gleichzeitig kommt.

In beiden Fällen ist deshalb reklamieren ein absolutes «no go».

Mit einem «mai pen rai» was in etwa heisst wie «macht nichts oder kein Problem» schafft man eine entspannte Situation und keiner verliert dabei das Gesicht.

Wenn man mit diesen Gepflogenheiten nicht klarkommt dann bleibt man am besten zu Hause.

Ein Beispiel dazu habe ich vor ein paar Tagen erlebt. Da mein Zigarettenanzünder im Mietwagen keinen Strom von sich gab (soll mir keiner auf dumme Gedanken kommen, ich brauche den Strom fürs Navi !!) brachte ich den Wagen in die Toyota Garage.

Dort wurde ich empfangen wie in einem Hotel mit Valet Parking, musste sofort den Schlüssel abgeben und wurde in die Lounge geleitet, wo ich mich mit Kaffee, Kuchen und Früchten eindecken und in der bequemen Sitzecke Platz nehmen konnte.

Das dauert dachte ich mir, richtete mich gemütlich ein und sah dabei dass das Auto bereits in die Riesengarage verschoben wurde.

Also konsultierte ich mein Handy um zu erfahren was auf der Welt so läuft. Keine 5 Minuten später, ich war gerade auf der dritten Seite der NZZ (es war der Blick aber NZZ tönt besser) sah ich aus dem Augenwinkel wie mein Auto wieder aus der Garage kam und auf dem Parkplatz abgestellt wurde.

Super das geht aber rassig dachte ich mir und hab das Geschirr zurückgeräumt und den Kuchen runtergewürgt, dass ich fast erstickte. Dann ging ich zu einem der 6 Girls an der Kassentheke und gab ihr meine Quittung mit der Rep-Nummer, welche ich bei der Wagenübergabe erhielt.

Sie schaute kurz darauf, dann in ihren Computer und meinte dann: Not finisch Sir.

Ok kap, but I look car outside.

Das ist mein Thai Englisch und soll heissen:

Gut OK, aber ich sehe meinen Wagen wieder draussen stehen.

Kaaa not finniiisch, war die leicht gereizte Antwort.

Also gab ich mich geschlagen denn auf keinen Fall wollte ich sie blossstellen und setzte mich artig wieder hin und harrte der Dinge die da kommen sollten.

Aber es geschah nichts, eine halbe Stunde, null Komma nichts, noch eine halbe Stunde, immer noch nichts.

Aber dann, nach 1 ½ Stunden kam Leben in die Bude.

«Sir John» tönte es durch die Halle und damit war ich gemeint denn die Thais können «Charles» nicht verstehen und aussprechen schon gar nicht daher nennen mich hier alle John.

Also begab ich mich zum selben Girl und übergab ihr wieder meine Quittung.

Car finniisch nau Sir John, 350 Bath pliis. So gab ich ihr das Geld, sie mir den Schlüssel und die Sache war erledigt.

Wohlverstanden seit der Wagen, der nach 10 Minuten zurückkam, ist während den 1 ½ Stunden Wartezeit nichts mehr mit ihm passiert.

Der Fehler übrigens, eine defekte Sicherung, welche dann fein säuberlich in einem kleinen Plastiksäckchen verpackt auf dem Armaturenbrett lag.

Natürlich vermied ich die Nachfrage bei dem netten Girl was ich mit der defekten Sicherung machen soll, denn ich wollte sie ja nicht blossstellen.

 

Aber erfinderisch sind sie die Thais, man glaubt es kaum. Jetzt haben die doch tatsächlich WLAN-Büstenhalter entwickelt. Gestern gesehen bei UNIQLO in der Damenabteilung. Nicht dass ich mich etwa in der Damenabteilung rumgetrieben hätte, nein, nein, diese Abteilung ist nämlich genau vor der Kasse wo ich geduldig auf MÜAGG wartete.

Und so fragte ich mich für was um Himmelswillen Damenbrüste Internet brauchen ?

Ich gebe zu ich bin fast verzweifelt, denn ich bin zu keiner vernünftigen Erklärung gekommen. Fragen konnte ich auch niemanden, ich wollte mich ja nicht blossstellen lassen.

Es müsste wahrscheinlich etwas mit der Festigkeit der Brüste und Sexiness zu tun haben, denn Frauen mit festen Brüsten brauchen ja keinen BH. Nehm’ ich mal an.

Ergo können Frauen die BH’s benötigen nicht so offene Blusen tragen wie die Ersteren und müssen demnach ihre Reize irgendwie anders rüberbringen oder kommunizieren.

Aber mit WLAN? Und dann erst noch Wireless? Also ich weiss nicht, wahrscheinlich bin doch schon zu alt.

Winter 2022/2023

Charles BluntschliComment

 

Ein neues Jahr hat begonnen

 

So nun haben wir es alle geschafft, das 2022 ist passé und das 2023 kann nur noch besser werden bezüglich der Weltlage im Allgemeinen und den Russen im Speziellen. Eigentlich wollte ich auf diesem Blog nie ein politisches Statement absetzen aber was gerade in und mit der Ukraine passiert ist schon zum Ko…. was dieser spätpubertäre Putin da gerade abzieht. Noch wahrscheinlicher ist, dass er das Pubertätsalter noch gar nicht erreicht hat, denn es kommt mir vor wie Kinder die friedlich im Sandkasten Burgen bauen und immer wieder kommt einer der alles böswillig zerstört.

Lieber Putin, wenn du keine eigenen Förmli hast um selber eine Sandburg zu bauen, dann lass es mich wissen ich schicke dir gerne ein paar. Zusammen mit einer Gebrauchs-anweisung. Oder noch besser frag doch den Trump, der ist nämlich professioneller Luftschloss-Sandburgenbauer und im Lügenerzählen seid ihr beide auf einer gemeinsamen weltmeisterlichen Ebene.

 

Das wäre auch gesagt und nun ist mir etwas wohler. Zu meinem körperlichen Befinden gäbe es da noch meine Rückenschmerzen zu erwähnen, welche ich mir bei der ewigen Kofferschlepperei in Australien geholt habe.

Die Folge davon ist, dass ich kaum mehr aufrecht gehen kann und alle Leute wollen mir immer helfen da sie denken ich suche etwas am Boden oder hätte was verloren.

Bei dieser Anteilnahme habe ich schon etwas verloren, nämlich meine Würde.

Nun bin ich halt trotz Widerwillen und grosser Abneigung wieder bei einer Masseuse in Behandlung, welche sämtlichen Foltermethoden des Thailändischen Geheimdienstes aus dem FF beherrscht.

Aber davon abgesehen stimmt alles hier in unserer «zweiten Heimat» und wir geniessen jeden Tag aufs Neue.

Selbst an Sylvester mussten wir nicht mal unsere Wohnung verlassen obwohl wir von den Nordländern in ihr nur ca. 15 Kilometer entferntes Resort eingeladen wurden.

Der Grund ist, dass ich an Sylvester prinzipiell nicht Auto fahre. Denn die Thais, die sonst schon wie die Verrückten ohne Regeln zu befolgen die Strassen verunsichern an Feiertagen besoffen noch einen drauflegen. Es gibt eine Statistik, dass sich an Sylvester die Zahl der Strassenunfälle verdoppelt.

So genoss ich, in trautem Zusammensein mit MÜAGG und meinen treuen Rückenschmerzen, den Abend auf unserer Terrasse mit toller Aussicht auf das Feuerwerk und Lichterspektakel der Umgebung.

Winter 2022/2023

Charles BluntschliComment

Back home (in Thailand)

 

Ja es war wirklich ein richtiges nach Hause kommen.

Nach 9 Stunden Rüttel-Flug sind wir hell wach und durchmassiert in Bangkok gelandet. Für uns war die Schüttlerei natürlich überhaupt kein Problem da wir dies im Indian Pacific 4 Tage lang trainierten. Aber die armen Mitreisenden und vor allem die Flugbegleiter taten einem schon sehr leid. Mit den Trollies ausfahren, klingelingeling, das ganze wieder zurück und auf den Jumpseat, dann warten und warten, klingelingeling raus mit den Trollies in die Gänge und waseliwas? Klingelingeling natürlich und so ging das fast die ganze Zeit über.

Dem Cockpit ist gutzuschreiben, dass wir kurz nach dem Start gewarnt wurden, dass es ein turbulenter Flug werden würde und man die Gurte besser enger schnallen solle. Machen wir ja schon lange, aber so extrem und vor allem fast die ganze Zeit über hat dann doch keiner erwartet. Ich glaube sogar, die Toiletten wurden noch nie so wenig benutzt. Kein Wunder, da gibt es ja auch keine Gurte. Nicht auszudenken die Sauerei, wenn einer auf der Schüssel sitzt und das Flugzeug absackt oder noch schlimmer erst aufwärts schiesst und dann absackt bevor der Flush Knopf gedrückt wurde.

Die Phantasie ging mal wieder mit mir durch, tolles Thema, sorry.

 Bei der Ankunft an unserem Domizil wurden wir sehr herzlich von den Angestellten wie Security, Putzfrauen und Gärtner begrüsst, wenn ich daran denke bekomme ich jetzt noch Hühnerhaut. Klar haben wir uns alle drei lange Jahre nicht mehr gesehen aber wir wurden sofort wieder erkannt und auch das Personal hat sich überhaupt nicht verändert. Das Einzige das nicht mehr so ist wie es mal war ist mein Bauchumfang. Aber daran arbeite ich zurzeit.

 

Auch unsere Vermieterin liess es sich nicht nehmen uns anderntags aus Bangkok zu besuchen und lud uns grosszügig zum Nachtessen in ein traumhaftes Beachrestaurant ein. Anderntags fuhr sie dann wieder zurück aber nicht ohne von uns das Ehrenwort zu bekommen, dass wir sie im Januar für ein paar Tage besuchen werden.

Übernachtet hat sie übrigens in einem Hotel da ihre Wohnung ja besetzt war.

Weihnachten feierten wir wieder, wie könnte es anders sein, mit den Norwegern und Dänen, wobei fairerweise zu erwähnen ist, dass das Essen diesmal wirklich super war, weil - ja weil der elende stinkende Geissbock nicht mehr auf der Speisekarte stand. Leider war aber auch die Stimmung bei weitem nicht mehr so fröhlich und ausgelassen wegen der vielen fehlenden Personen die diese Reise nicht mehr auf sich nehmen konnten oder wollten aber vor allem wegen dem tragischen Verlust von unserm überaus geschätzten English/Norwegian Freund Phillip. R I P.

Winter 2022/2023

Charles BluntschliComment

Sydney und Umgebung

 

Die Ankunft in Sydney verlief, abgesehen von der Verabschiedung der neu gewonnen Freunde, recht problemlos ausser, dass das erkämpfte Taxi ca. 20 Minuten mit uns umher fuhr obwohl das Hotel eigentlich fussläufig zu erreichen war.

Fussläufig, ein tolles Wort das ein Deutscher Freund von uns immer benützt deshalb habe ich ihm zu Ehren das mal hier fingerläufig eingebaut.

Da Sydney so eine tolle Stadt ist und es soviel zu sehen gibt haben wir uns entschlossen die von Globetrotter gebuchten 3 Tage im Harbour Holiday-In auf 5 Tage auszuweiten. Das Mietauto, ebenfalls von Globetrotter gebucht, hätte demzufolge ebenfalls am dritten Tag abgeholt werden sollen.

Da es aber überhaupt keinen Sinn macht mit einem Auto die Stadt zu besichtigen gaben wir der Vermietung Bescheid, dass wir das Auto erst 2 Tage später abholen werden. Es war ja gebucht und bezahlt.

Warum ich dieses unwichtige Detail hier erwähne? Nein, ganz sicher nicht um den Blog in die Länge zu ziehen oder gar damit anzugeben, dass ich mir zutraute in Sydney die Strassen auf der linken Seite zu beleben.

Nein, der Grund ist schlicht und einfach, weil die Vermietung mir am Telefon mitteilte, dass das Auto nicht erst am Montag abgeholt werden kann sondern hätte heute Samstag um 10’00h abgeholt werden müssen. Es war, nur so nebenbei, 10’30 Uhr als ich die Vermietung anrief.

Der Typ wollte überhaupt nicht mit mir diskutieren und als ich energisch sagte: Ich komme Montag vorbei und werde das Auto in Empfang nehmen, legte er kurzerhand auf.

Ich gebe hier den Fluch nicht wieder den ich ihm hinter her rief, es war eh schon zu spät. Zur Präzision, es war übrigens kein Australier am andern Ende!

Ich verstand die Welt nicht mehr, das Auto war reserviert und bezahlt, ergo war es meine Ware die ich temporär erstand.

Kein Problem dachte ich, nun rufen wir halt die Globetrotter- Hotline an die sollen den Fall für mich erledigen.

Der freundliche Herr im Servicecenter wollte mir dann weismachen, dass ich vertragsbrüchig geworden wäre und deshalb hätte die Vermieterin das Recht, dass der Vertrag ohne Rückerstattung in der Zwischenzeit gekündigt wurde.

Wieder mal «Freude herrscht».

Speditiv reservierte uns daraufhin Globetrotter ein neues Fahrzeug, terminiert auf den Montag, und lieferte gleichzeitig die neue Rechnung mit!

Dies wird nun ein Fall für meine Rechtschutzversicherung.

 

So fuhren wir am besagten Montag ca. 160 Km nord-östlich von Sydney nach Cessnock im Hunter Valley. Eine Traumgegend mit der Besonderheit, dass es dort über 150 Winerys gibt welche neben Wein auch Käse herstellen.

Der geübte Leser weiss nun genau was wir eine Woche lang machten. Genau, ausschlafen und am Pool sünnele.

 

Nach dieser äusserst anstrengenden Woche brauchten wir natürlich etwas Ruhe und Erholung. Wir dislozierten zur Nelson Bay, eine Gegend die man unbedingt gesehen haben muss, wenn man mal in diese Region kommt. Dort mieteten wir bei einem Big4 Partner ein Cottage und genossen die letzte Woche in Australien an den zahlreichen Stränden und beim Besuch der Koala Sanctuary. Ein Hospital gleich nebenan welches sich um von Hunden gebissene oder von Autos angefahrene Koalas kümmert.

Und last but not least, hockten wir stundenlang vor dem Hüttli. Denn Wein hatten wir ja genug dabei.

Winter 2022/2023

Charles BluntschliComment

Nachtrag zur Zugsfahrt

 

Noch ein kleiner Nachtrag zur Zugsreise. Immer nachmittags wurde im Salon etwas Unterhaltung geboten. Natürlich und wie kann es auch anders sein beim Durchschnittsalter «Grauhaarig» mit Bingo Spielen.

Das kann jeder, ja sogar ich, ich der wie MÜAGG immer behauptet nicht mal richtig Jassen kann.

Gewonnen haben wir dabei nie etwas aber es war immer saumässig lustig da es unter den Mitspielern immer solche gab, die Bingo riefen nur weil sie auf dem ganzen Zettel 5 richtige hatten aber nicht in einer Reihe. Wahrscheinlich, nein ich bin mir sicher, können die mit Bestimmtheit auch nicht besser Jassen als ich.

Am letzten Bingo Nachmittag wurde der übliche Conférencier ersetzt durch einen, wie es angekündigt wurde, Überraschungsgast. Das führte dazu, dass äusserst viele Schaulustige in den Salon strömten. Zum Glück reservierten uns unsere neu gewonnen Freunde ein Plätzchen denn sonst hätten wir im prall gefüllten Salonwagen keine Sitzgelegenheit mehr gefunden.

Was dann als Überraschung erschien war eine «Drag Queen» im Grossformat. Etwa 2 Meter gross und sicher so gegen 140 Kilo schwer. Jedermann stiess ein Stossgebet gegen den Himmel, wenn Sie wegen der Rüttelei ins straucheln geriet auf ihren Plateau-Schuhen Grösse 51 mit Absätzen die auch als Waffe zu gebrauchen wären. Was aber an dieser umgebauten Dame oder Herrn oder sonst was, so auffällig war, sie/er steckte in einem hautengen Latex Anzug. Wir haben alle gerätselt wie ums Himmels willen dieses Geschöpf da reingekommen ist. Einer meinte sie/er hätte ein Kautschukbad genommen und sich nachher nicht mehr abgetrocknet. Auf jeden Fall fanden wir keine Antwort. Und fragen wollte ich sie/ihn auch nicht denn sonst wäre ich das nächste Ziel ihrer Vorstellung geworden nachdem sie/er die beiden einzigen Jungs im Zug ständig anmachte.

Deshalb wurde sie/er von mir auch nur von hinten fotografiert.

Winter 2022/2023

Charles BluntschliComment

5. Tag, Goulburn to Sydney und einer Erfahrung der besonderen Art

 

Wie gesagt mussten wir leider den Zug in Goulburn verlassen und in die Busse umsteigen. Dabei hatten wir verschiedene «off Train experience» oder besser gesagt «off Bus experience» Optionen.  Eine dieser Möglichkeiten war der Besuch einer Winery mit anschliessendem Mittagessen sowie einem Besuch des Bradman Museum, besser bekannt in Australien als «The International Cricket Hall of Fame«, in Bowral welches zu Ehren von Sir Donald Bradmann, einer Legende im Australischen Cricket Sport errichtet wurde.

Da war die Wahl natürlich schnell getroffen. Einerseits bin ich für Wein immer zu haben und andererseits bin ich seit Jahren ein Hard Core Cricket Fan. Zugegeben ich kenne oder verstehe die Zählweise des Spieles nicht aber mittlerweile die Regeln. Ich habe bezüglich des Zählens sicher schon über ein Dutzend Australier befragt und bekam dabei auch über ein Dutzend verschiedene Antworten.

Im Weingut dann wurden wir nebst dem Wein übrigens hervorragend verköstigt. Dabei trafen wir auch die nette und sehr sympathische englische Dame aus Brisbane wieder die sich schon im Adelaide Summit Café zu uns setzte. So baten wir sie natürlich wieder zu uns an den Tisch.

Die nette Dame konnte nicht sprechen und trug immer eine sehr kompakte Mund und Nasenmaske.

Der Grund ist eine Gehirnfehlfunktion, welche ihr nicht erlaubt den Kiefer gesteuert zu bewegen. Was zur Folge hat, dass sie nicht sprechen und auch nicht kauen kann.

Erst jetzt wurde mir klar wie sehr man den Kiefer zum sprechen braucht.

Nur schon beim Bärndütsche « Auää» muss man diesen zweimal hoch und runter klappen.

Das grössere Problem ist die Nahrungsaufnahme, so bekam sie das pürierte Essen immer in ihrer Kabine serviert.

Daher hatte sie es wohl sehr geschätzt, dass wir sie an unsern Tisch baten. Kommuniziert haben wir jeweils mit dem Handy. Ich sprach und sie schrieb die Antwort oder umgekehrt sie schrieb und ich antwortete. Das Essen verlief dann absolut pannenfrei ohne dass sie sich verschluckte bis zu dem Zeitpunkt wo MÜAGGs Teller und der meine abgeräumt wurden.

Wer MÜAGG kennt weiss, dass sie keine grosse Esserin ist und die Portionen die sie jeweils bekam oftmals für drei Tage gereicht hätten. Daher wurde das Meiste im Teller immer wieder zurückgegeben.

So flüsterte ich zu der netten Dame, wetten wenn nun der Teller von meiner Frau abgeräumt wird sagt sie:

“It was excellent but toooo much” und macht dabei mit beiden Händen eine Bewegung wie wenn sie über einen Kinderkopf streicheln würde.

Die Kellnerin kam, ich stupste die Dame mit dem Ellenbogen an und sagte: Achtung aufgepasst jetzt.

Es kam was kommen musste, die Kellnerin fragte ungläubig ob sie den Teller abräumen könne und MÜAGG gab ihre übliche Erklärung zum Besten natürlich mit der entsprechenden Handbewegung.

Die nette Dame war leider gerade dabei vorsichtig einen Löffel Suppe hinter die Maske zu bringen als sie sich deswegen dermassen verschluckte, ich dachte ich muss den Notarzt holen. Allerdings stellte ich fest, dass zwischen dem Husten auch Gelächter zu erkennen war und zwar so fest, dass ihr die Tränen in die Augen schossen. Das Ganze dauerte eine ganze Weile bis sich bei ihr wieder alles erholte und eine neue Maske montiert war.

Artig wie ich bin habe ich mich daraufhin tausendmal bei ihr entschuldigt aber sie hatte, wie sie mir schrieb, ungemein Gefallen an mir gefunden und hätte seit langem nicht mehr so gelacht.

Als wir uns auf der Central Station in Sydney verabschiedeten umarmte sie mich inniglich mit Tränen in den Augen und warf uns immer wieder Kusshändchen zu bis wir ausser Sichtweite waren.

Sollte es sein, dass die nette Dame diese Zeilen liest, was leider höchst unwahrscheinlich ist, möchte ich ihr hiermit sagen, dass sie eine ganz tolle Frau sei, die das Leben trotz der schweren Krankheit und der damit verbunden Einschränkungen noch geniesst. Wir wünschen ihr von Herzen alles Gute.

 

Winter 2022/2023

Charles BluntschliComment

3. Tag im Indian Pacific Train

Nach einem wiederum hervorragenden Nachtessen und interessanten Gesprächen zusammen mit Bob und Beth seiner Gattin. Bob war verantwortlicher Quality Manager in einem grossen Spital in Sydney und erzählte uns allerhand über Land und Leute, Politik und das Einwanderungsproblem. Zum Glück meinte er hätten wir in der Schweiz diesbezüglich kein Problem nur die Deutschen. Er meinte die Einwanderung.

Oh wenn er doch nur Recht hätte.

Zu später Stunde zogen wir uns wieder zurück in unsere Schlafgemächer und liessen uns von der Schüttlerei und Holperei in den Schlaf rütteln.

Anderntags um 8 Uhr morgens sind wir dann in Adelaide eingetroffen. Das heisst nur der vordere Teil des Zuges war bereits im Bahnhof, denn wir waren noch gute 600 Meter davon entfernt. Somit konnten die Passagiere der vorderen Wagons bereits aussteigen.  Der mittlere Teil konnte etwas später folgen, der Zug musste zuerst vorgezogen werden. Wir waren somit als letzte dran mit dem disembarking, nachdem der Zug ein weiteres Mal nach vorne verschoben wurde, damit wir nicht auf dem Schotter aussteigen mussten. All das hat mich aber nicht im Geringsten gestört da ich dadurch mehr Zeit zum Duschen und Föhnen hatte.

Mit dem Bus gings nun über den Scenic Drive rauf auf den höchsten Berg der Adelaide Hills mit einem Bergrestaurant und einer wunderbaren Aussicht runter auf die Stadt sowie in die unsagbare Weite.

Im Summit Café bekamen wir ein Frühstück serviert das seines gleichen sucht. Gut es wurde ausser Café nichts serviert, wir mussten alles selber am Buffet erkämpfen aber dafür war es äusserst reichhaltig. Vor allem wenn man bei den Ersten in der Schlange war. Das besagte Summit Café liegt übrigens sagenhafte 710 m über dem Meeresspiegel. Man konnte kaum atmen so dünn war die Luft dort oben. Zum Glück liefen alle Ventilatoren im Café, dies wahrscheinlich auch um der Höhe etwas Nachdruck zu verleihen. Zumindest die Kälte stimmte einigermassen.

 

12’30 waren wir wieder zurück im Zug zum Lunch nachdem wir in der dritten Serie den Zug besteigen konnten.

Dieser wurde in der Zwischenzeit zu einem anderen Gleis gefahren, umgestellt oder umkomponiert, oder anders zusammengesetzt (habe keine Ahnung wie das richtig heisst) . Dabei wurde auch gleichzeitig das ganze Personal ausgewechselt welches im 7 Tage-Turnus, 7 Tage arbeiten 7 Tage frei, arbeitet.

Die meisten der Besatzung haben in Adelaide auf den Ghan gewechselt der bei vielen Angestellten äusserst beliebt ist.

So hatten auch wir das Gefühl, dass der Ghan, weil kürzer, etwas persönlicher ist und vor allem war das Bahntrasse in einem besseren Zustand was zur Folge hat, dass das Schlafen viel angenehmer ist.

Beim Nachtessen wurde es auf einmal spannend und man sah viele enttäuschte Gesichter unter den Mitreisenden als die neue Route bekannt gegeben wurde.

Wegen der massiven Regenschauer der letzten Wochen wurde an vielen Stellen das Bahntrasse unterspült und die Schienen hingen scheinbar teilweise in der Luft. Dies hatte zur Folge, dass die geplante Strecke von Adelaide über Broken Hill nach Sydney nicht mehr befahren werden konnte. Stattdessen wählte man ein Ausweichroute die in Goulburn NSW ihr Ende fand. Ab da wurden Busse für die 200 Km bis Sydney eingesetzt.

Zum Glück haben wir die Blue Mountains bei unserer letzten Reise in Australien schon besucht denn dieser Ausflug stand auch dem ursprünglichen Programm. Darum die, begreiflich, enttäuschten Gesichter vieler Passagiere.

Dies bewies wiedermal, dass das Leben kein Wunschkonzert ist und nur die Natur das Sagen hat.

Zum Glück.

Winter 2022/2023

Charles BluntschliComment

2. Tag im Indian Pacific Train

Nachdem äusserst interessanten, unvergesslichen und sehenswerten Ausflug von gestern Abend sind wir um 01’00 morgens wieder bei Zug angekommen und natürlich sofort in die Heija verschwunden.

Es blieb uns auch nichts anderes übrig denn die Bar im Salon war natürlich schon stillgelegt.

Mein Schlafzimmer lag im 1. Obergeschoss da ich MÜAGG grosszügigerweise dasjenige im Parterre überliess.

Aber ans Einschlafen war vorerst nicht zu denken der Zug rüttelte dermassen beim Anfahren, dass ich richtig Angst hatte auf dem Boden im Parterre neben meiner bereits schlafenden Frau einzuschlagen. Die Sicherheitsgurte hab ich vergeblich gesucht und daher montierte ich mit viel Getöse und Gefluche das Kindergitter.

So beruhigt konnte auch ich dann trotz dem Rütteln und Schütteln ein wenig schlafen bis mich die überschwängliche Durchsage: ‘Breakfast is readyyyyyy’ jäh aus dem Schlaf riss.

Ich hätte gerne noch ein wenig weiter gedöst aber das Hungergefühl war stärker. Also kein Problem dachte ich mir, nach dem Frühstück leg ich mich dann nochmals kurz hin.

Aber diese Überlegung war total falsch, denn als wir zurück vom Speisewagen kamen war unsere Wohnung wieder blitz blank aufgeräumt und auch mein Bett im 1.OG war plötzlich wieder verschwunden.

Also wieder ans Fenster und useluege, useluege und namal useluege denn die Gegend war unheimlich interessant und kurzweilig denn wir sahen Kornfelder, Kornfelder und namal Kornfelder. Die armen Inder und Afrikaner bekommen die nächsten Jahrzehnte wohl nur noch Haferflöckli und Brot zum Essen. Aber wahrscheinlich immer noch besser als gar nichts.

Nachdem Mittagessen hielt der Zug nach mittlerweile 1300 Km wieder an und zwar in Cook um die dort noch spärlichen vorhanden Einwohner, welche man an einer Hand abzählen konnte, mit den lebensnotwendigsten Güter zu versorgen. Ausser Haferflöckli und Brot, das haben sie ja zu Hauf.

Im Gegenzug kümmern sich die paar noch Ansässigen um den Unterhalt für einen gewissen Streckenabschnitt der Bahn.

Dieser Halt dauerte genau 30 Minuten und gab uns die Zeit um die Beine zu vertreten und mir ganz vorne die Lok zu fotografieren. Also marschierte ich los Richtung Zugspitze.

Warum die Deutschen einem Berg den Namen Zugspitze gaben begreife ich heute noch nicht. Kann mir nicht vorstellen, dass dort oben jemals ein Zug angekommen sein soll.

Also zurück zur richtigen Zugspitze welche, wie mir schien immer weiter weg war. Da kam mir in den Sinn, dass dieses Monster von Train ja über 800 m lang ist und wir in einem der letzten Waggons untergebracht waren. Das hiesse also nach ganz vorne hätte ich mindestens 700 m zu gehen und bin ich dann mal ganz vorne, wieder 700 zurück nach hinten.

Fast 1 ½ Km bei brütender Hitze in mittlerweile knapp 20 Minuten inklusive Fotoshooting! Das ist Folter , aber ich habs durchgezogen und darauf bin ich heute noch stolz.

Winter 2022/2023

Charles BluntschliComment

Erster Halt in Kalgoorlie

Also, nach der Abfahrt in Perth sassen wir erstmals gemütlich vor dem Fenster und genossen die Aussicht auf die vorbeihuschenden Häuser der Vororte von Perth. So schnell huschte aber die Landschaft nicht vorbei denn der Zug ist nicht ausgelegt für Geschwindigkeiten wie wir es gewohnt sind in der Schweiz.

Aber gerade deshalb konnte man die Aussicht so richtig geniessen.

In unserer Kabine war auch bereits schon eine Mappe mit unseren ¨Dining Times¨ für die ganze Reise deponiert.

Dies war umso wichtiger, weil in Schichten gegessen werden musste. Dies hatte aber auch weiter den Vorteil, dass man je nach Lust und Laune schon vorher den Salonwagen aufsuchen konnte wo alle Getränke gratis und à discretion erhältlich waren und man sich mit den Leuten unterhalten konnte.

Wenn dann die Zeit reif fürs Essen war wurde man von der Stewardess zu Tisch gebeten, wobei die Tischnachbarn jeweils änderten und das machte die ganze Sache spannend. Denn so lernte man jedes Mal neue interessante Leute kennen. Natürlich waren die meisten Passagiere Aussies, allesamt ungemein sympathisch und sehr mitteilungsfreudig.

Ein einziges Paar in unserm Alter kam aus Austin TX und wie sich beim Essen herausstellte, man glaubt es nicht, beides Tambouren. Natürlich gingen da sofort Fotos und Videos hin und her und als ich dann noch erwähnte, dass ich auch auf der Trommel drümmele, wie Peter zu sagen pflegt und aus Basel bin wo die Top-Secrets herkommen war ich natürlich sofort der grosse Star.

Das Essen übrigens liess keine Wünsche offen, einfach hammermässig sogar das Känguru Filet übertraf alle Erwartungen.

Der erste Stopp mit ¨off train experience¨ wurde in Kalgoorlie abends um 22’30 eingelegt. Eine alten Goldgräber Stadt welche aber noch immer in Betrieb ist. Der geübte Leser hat aber sicher bemerkt, dass es um halb elf abends sicher dunkel ist. Richtig - aber es war nicht dunkel, sondern es war stockdunkle Nacht. Mit Glück fanden wir den Bus der uns zugeteilt wurde und der uns durch die schwarze Nacht chauffierte.

Links sehen sie das berühmte Exchange Hotel, welches 1901 für die Gebrüder Wilkie gebaut wurde, die für die Eisenbahnlinie Southern Cross-Kalgoorlie verantwortlich waren. Kam die Durchsage vom Busfahrer.

Links aber habe ich gar nichts gesehen durch die abgedunkelte Scheibe des Buses, rein gar nichts.

Dann weiter, rechts der Zaun, da sollten sie ja nicht rüber klettern sonst fallen sie ungefähr 300 m in ein tiefes Loch und niemand wird sie je wieder finden.

Ich habe weder einen Zaun noch sonst was gesehen in dieser Dunkelheit und Licht scheinen die in Kalgoorlie auch nicht zu kennen.

Dann aber hielt der Bus an und wir mussten aussteigen, weil wir scheinbar bei der grössten Goldmine im Land angekommen waren. Es sollte 800m runtergehen bis auf den Grund wo die Bagger noch immer tonnenweise Material ausgraben.

So standen wir also am Super Pit Lookout und starrten Löcher in die schwarze Nacht ohne das geringste zu sehen.

Zurück im Zug hab ich dann mal nach Super Pit Lookout Bolder gegoogelt und dabei wurde mir fast übel und schwindlig von dem was ich alles nicht gesehen habe.

 

Auf dem Foto unten kann man links klar das Hotel Exchange erkennen sowie auf der rechten Seite den Zaun den man bitte nicht übersteigen soll.

Und so wärs gewesen

Winter 2022/2023

Charles BluntschliComment

Journey Beyond Rail

 

Nun konnte es endlich losgehen, der Moment auf den wir uns schon seit Jahren gefreut haben. Von Perth nach Sydney mit dem Indian Pacific, 4352 Km, 4 Tage und 3 Nächte lagen vor uns.

Pünktlich um 09’00 standen wir auf dem Perron bereit zum Check-in, welches problemlos und äusserst speditiv vonstatten ging. Welcome Mr and Mrs Bluntschli your Cabin number is 4 in Carriage O.

Das nennt man mal einen Empfang, aber zuerst wurden wir noch mit allen anderen Passagieren zu Cafè, Champagner und kleinen Snacks eingeladen, wozu der Bahnsteig extra dafür umgebaut wurde.

Ich stellte mir dieses Szenario vor auf dem Zürcher HB, wenn ich jeweils zur Probe nach Basel reise. Das wäre doch mal was liebe SBB. Gut – das dauert ja auch nicht 4 Tage!

Mein Tischnachbar stellte sich mit Bob vor, der mit Beth seiner Frau aus Wollongong extra für die Reise mit  dem Flieger aus Sydney anreiste und wir waren uns auf Anhieb sympathisch.

Wollongong kenne ich gut gab ich grossspurig zum Besten das hab ich eine Woche lang fast jeden Tag im TV gesehen, während der Strassen-Rad Weltmeisterschaft.

Bob war beeindruckt, dass wir in der kleinen Schweiz so ¨weitsichtig¨ sind.

Dann stellte sich heraus, dass Bob gerade neben unserer Kabine eingeteilt wurde. Zufälle gibt es.

Pünktlich 10’00 Uhr fuhr der Zug los, nicht ohne zuvor mit seiner Hupe die halbe Stadt aus dem Bett zu holen.

Die Strecke war ursprünglich folgendermassen programmiert:

Perth, Kalgoorlie/Bolder, Rawlinna, Cook, Adelaide, Broken Hill, Blue Mountains, Sydney.

Wegen den bekannten Hochwasserschäden musste die Strecke dann jedoch kurzfristig geändert werden aber da komm ich später darauf zurück.

Zu unserer Kabine gäbe es da noch zu bemerken, dass tagsüber eine bequeme Sitzbank zum verweilen einlädt welche dann jeweils während wir beim Nachtessen waren zu 2 Betten umgebaut wurde. Zur Kabine gehörte aber auch eine eigene Toilette mit Dusche. Luxus pur. Einen Kühlschrank hatten wir leider nicht dafür blies die Klimaanlage, wie könnte es anders sein, saukalte Luft von der Decke.

Aber kein Problem, denn in er Kabine gab es einen Knopf für den Room Service welchen ich dann auch fleissig ausprobierte bis der Station Manager, also nicht der vom Bahnhof, nein er von unserem Carriage erschien und das Problem löste.

Winter 2022/2023

Charles BluntschliComment

Letzter Tag in West Australien

In Cervantes wären wir gerne noch länger geblieben als die lumpigen 3 Tage aber schliesslich wollten wir am Sonntag in Perth auf den Zug und heute ist Samstag. Kommt dazu, dass wir das Mietauto laut Globetrotter bis um 10’00 zu retournieren hätten. Wer bucht denn so einen Mist, von einem Reisebüro habe ich eigentlich mehr erwartet, nämlich dass man auch etwas mitdenken kann, denn das hiesse ja, dass wir um allermindestens 07’00 in Cervantes voll carajo losfahren müssten nur um in Perth ein Mietwagen abzugeben. Sind ja nur lausige 200 Km mitten in die Stadt.

Ich musste mich noch nie nach einem Mietwagen richten und deshalb rief ich im Europcar Büro an wo ich dem Agenten mitteilte, dass es uns nicht möglich ist vor 12’00 den Wagen zu retournieren.

No worries tönte es am Telefon, wir sind hier bis 13’00.

Das war doch mal eine vernünftige Ansage.

 So genossen wir dann doch noch den letzten Abend in Perth wo an allen Ecken und Enden Weihnachten gefeiert wurde. Dies wohlverstanden bereits Mitte Dezember. Sogar ein riesiger Umzug wurde abgehalten wobei die meisten Teilnehmerinnen aus den Tanzschulen der Stadt und Umgebung stammten.

Ein ganz kleinwenig hat mich dieser Cortège dann aber doch noch an die Basler Fasnacht erinnert da auch Perkussions-Gruppen sowie Dudelsack-Formationen an dem farbenprächtigen Anlass teilnahmen. Oh wie freue ich mich auf den Morgenstreich und die ganze Basler Fasnacht mit den Basilisggen.

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Charles BluntschliComment

Cervantes

Nach diesem Highlight bezüglich Natur, Tierwelt und Hotellerie nahmen wir die restliche Wegstrecke nach Cervantes unter die Räder. Dort angekommen staunten wir ein weiteres mal denn die Unterkunft welche ich vorher im Internet buchte entpuppte sich als Luxuswohnung.Das Badezimmer zum Beispiel war eine absolute Luxus-Wellness-Oase.

Daher werde ich da nicht weiter darauf eingehen.

Alsdann ging es los, 20 Km zurück in den Nambung NP zu den Pinnacles. Mit dem Auto direkt mitten in die Wüste wo die Natur ihr Unwesen trieb und diese Säulen erschuf. Die Wissenschaft  ist sich zwar heute noch immer nicht einig wie dies geschah und daher existieren drei verschiedene Theorien. Nur eines ist ganz sicher und man kann mir viel anhängen, aber damit hatte ich ganz sicher nichts zu tun.

Wer genaueres darüber wissen will kann in Wikipedia nachlesen.

So habe ich dann meine Kamera (es ist eine Vollformatkamera) zum Glühen gebracht und eine Batterie nach der andern verheizt.

20 Km zurück in die Luxuswohnung und die geschossene Ausbeute kontrolliert. Und was viel mir sofort auf, huer… gopfver…. verreckt…, alles unscharf.

Der Fehler war zwar rasch gefunden, ein klitzekleiner Schalter am Objektiv war verschoben auf ¨Man Focus¨ denn an dem habe ich nicht geschraubt während dem Fotografieren, weil, ja weil ich auf dem rechten Auge gar nicht mehr scharf sehen kann und die Star-OP erst im März ansteht.

Deshalb hätte dieser sch… Schalter nämlich auf ¨Auto Focus¨ stehen sollen damit die Kamera, die ja viel jünger ist als ich, die ganze Arbeit übernimmt.

 Es blieb also nichts anderes übrig als die 20Km zurück in den Park wo die Parkwächterin mich sofort erkannte und mit:

“Nice to see you again” begrüsste. Wobei sie das ¨I¨ von nice, (wie bei Brisbn), sehr stark mit dem N über den Gaumen in die Nase schob, welches dann dort zu einem A mutiert.

Es ist unglaublich was man mit der Nase alles machen kann.

Probierts mal aus. Steckt euch zwei Tampons in die Nase und sagt: Nice, oder Drive, oder Way, oder noch besser Highway!

 Sorry, nun bin ich ein wenig vom Thema abgewichen. Wo war ich?

Ach ja bei den Pinnacles.

Also das zweite Shooting hat kameratechnisch einwandfrei funktioniert nur leider wurde das Licht immer schwächer und schwächer wegen schlechtem Wetter und musste deshalb frühzeitig abgebrochen werden. Somit fuhren wir halt die 20 Km wieder zurück ins Heim.

Anderntags als wir morgens aufstanden schien die Sonne.

Sonnnneeeee, genau das was ein Fotograf braucht.

 Also wieder ins Auto, 20 Km zurück in den Park und was sehe ich da? Dieselbe Parkwächterin wie gestern zuvor.

Die Begrüssung war überschwänglich, ihrerseits, und drückte mir ein A4 Formular in die Hand, welches ich nur noch zu unterschreiben bräuchte. Für was ist das fragte ich kleinlaut?

Oh, das ist ein Ausweis für diesen Park und gültig für ein Jahr.

 

Die Gute glaubte wohl ich käme jetzt jeden Tag.

Winter 2022/2023

Charles BluntschliComment

Nordwärts Richtung Cervantes

Nachdem wir nun die ganze Gegend von Albany durchstreift haben ging es wieder zurück via Perth Richtung Cervantes.

Dies war eine ziemlich anstrengende, (über 600 km) aber zum Teil auch langweilige Fahrt. Entweder stundenlang durch endlose Wälder oder entlang schier endloser Kornfelder. Da stellte sich natürlich die Frage was zum Geier machen denn die mit all dem Getreide. Gut, in den Grocery Stores stehen schon riesige Regale mit tonnenweisen Müesli und all dem Zeug. Aber soviel wie hier angebaut wird kann doch kein Mensch essen.

Ich habe mich dann bei einem Bauern erkundigt und erfahren, dass ein Grossteil was in WA geerntet wird nach Indien oder Afrika verschifft wird.

Gut so, denn Putin der Oberidiot steht ja schon lange auf dem Schlauch betreffend Ukrainischer Getreide Exporte.

 

Circa 60 Km vor Cervantes hatte ich dann genug mit Autofahren und mein Hintern schmerzte auch schon vom langen Sitzen. Eine Rast oder Übernachtung war angesagt. Unsere Route führte uns entlang des Yanchep NP und per Zufall sahen wir auf dessen Hinweisschild ein Symbol mit Messer/Gabel aber auch eines mit einem Bett.

Also Blick in den Rückspiegel, nichts zu sehen, voll auf die Bremse und zurück zur Abzweigung. Rein in den Park, am zu dieser Zeit unbesetzten Parkwächter Haus vorbei und nach ein paar hundert Meter durch den Wald erschien, wie im Traum, ein im Kolonialstil erbautes Hotel mit Restaurant und voller Infrastruktur.

Da kriegen wir nie ein Zimmer, schon gar nicht mehr um diese Zeit sagte ich zu MÜAGG. Trotzdem ging ich rein und fragte nach einem Zimmer für eine Nacht.

No worries, you’re lucky, someone just cancelled.

Ich hätte den Receptionist umarmen können, aber leider war es ein sehr grossgewachsener bärtiger Mann.

Trotzdem, Glück muss man haben, denn wie es sich herausstellte ist dieses Lodge ein wahrer Geheimtipp für Tierbeobachter und im speziellen Ornithologen.

Zu erwähnen gäbe es noch, dass natürlich auch die Kängurus vor unserer Terrasse nicht fehlten. Und das Essen im Restaurant 1A war.

Winter 2022/2023

Charles BluntschliComment

Albany

Frisch frisiert sind wir dann 2 Tage später in Albany angekommen. Natürlich nicht ohne vorher im «Valley oft he Giants» den Tree Top Walk zu absolvieren. Hat aber nichts mit Michael Jackson zu tun. Einfach unbeschreiblich auf einem wackligen Laufsteg auf Höhe der Kronen dieser Baumgiganten zu spazieren. Dabei wird einem wieder mal bewusst vor Augen geführt wie klein der Mensch ist, der meint er stehe über der Schöpfung.

In Albany bezogen wir dann im Big4 unsere luxuriöse 2 Bedroom Cabin. Ein Cottage mit allem drum und dran inkl. Geschirrspühler, Waschmaschine etc. 150m durch eine Sanddüne an den menschenleeren endlosen Sandstrand inbegriffen. Super Wetter. Herz was will man mehr. Wenn nur der elende saukalte Wind nicht wäre.

Auch der Ort selber ist äusserst attraktiv und bietet viele Restaurants, Boutiquen, Galerien und Shops jeder Art sowie das «Museum oft he Great Southern». Wer mehr wissen will darüber, unbedingt googeln.

Natürlich testeten wir auch den Cappuccino in einem netten Café direkt an einem Strassenkreisel gelegen.

So sassen wir friedlich am Fenster, schlürften unsern Café und dabei viel mir etwas auf, nämlich das Verhalten der Autofahrer bei der Einfahrt in den Kreisel. Ich traute meinen Augen nicht wie respektvoll sich diese gegenüber dem restlichen Verkehr verhielten.

Da stand einer am Kreisel und wartete, weil von rechts ein Auto in den Kreisel einfuhr. Bei uns wären in der Zwischenzeit wo der stand mindesten 3 Fahrzeuge durch den Kreisel geschossen. Nein, nicht in Albany, hier wartet man aus Höflichkeit. Dann war der Kreisel frei und er hätte nun eigentlich losfahren können, aber nein denn von rechts kam wieder ein blinkendes Fahrzeug das aber noch sicher 10m vom Kreisel entfernt war.

Ich war so fasziniert von dieser ungewohnten Höflichkeit und Freundlichkeit der Automobilisten hier und versprach MÜAGG meine Verhaltensweise im Strassenverkehr dem denen der Aussies anzupassen.

MÜAGGs Kommentar dazu: Bin gespannt, wie lange dieser Vorsatz anhält!!

 

Auf dem Rückweg mit unserem Mietwagen zum Big4 kam mir ein Kreisel entgegen. So, dachte ich, jetzt kann ich mal MÜAGG beweisen, was ich soeben gelernt habe, denn ich bin trotz meines hohen Alters doch noch lernfähig.

Ich stoppte an der Einfahrt, es kam zwar nichts von rechts aber weit hinten sah ich ein Fahrzeug, als dann dieses den Kreisel freigab wollte ich losfahren aber da sah ich schon wieder von weitem einer kommen und sagte mir wir warten lieber.

Hinter mir ertönte plötzlich ein Hup-Konzert, was bedeutet denn das? sagte ich zu MÜAGG, die Aussies haben doch an der WM verloren. Das kann es also nicht sein. Das Gehupe wurde immer lauter und intensiver. Ahaaaa jetzt kenn ich den Grund, die feiern doch eine Hochzeit.

 

MÜAGG erwiderte ganz trocken, der Kreisel wäre im Fall schon längstens frei.

Winter 2022/2023

Charles BluntschliComment

Küste von WA südlich von Perth

Diese Küste ist absolut einmalig, voller unberührter Naturschönheiten auf ihrer gesamten Länge von ca., oder ungefähr, etwa mindestens, also ziemlich lang ist sie dann aber schon. Wenn halt jemand die genaue Küstenlänge wissen will, so kann er das ja selber googeln. Wir haben auf jeden Fall schon eine ganze Menge Kilometer auf dem Tacho. Die Fahrt ging dann über Mandurah an der Küste, wo ich mir als erstes einen warmen Hut besorgte. Bekanntlich verliert der Mensch ca. 40-45 % der Körperwärme über den Kopf und bei mir sind es so gegen 90%.  

Weiter nach Collie, eine sehr wichtige Kleinstadt für WA da dort noch Kohle abgebaut wird. Diese liegt ca. 60 Km  im Landesinnern und wir haben sie nur aufgesucht, weil an der Küste die Unterkünfte übers Weekend alle ausgebucht waren.

Wieder zurück an die Küste nach Margaret River wo wir eine super Lodge in der Wildnis am Wasserfall ergattern konnten mit eigenen Kängurus. Eigentlich waren es Wallabies, die Appenzeller unter den Hop Hop Hops aber trotzdem niedlich.

 

Die weiteren Stationen vor dem Ziel Albany waren dann Walpole und Denmark. Bei der Ankunft in Denmark erspähte MÜAGG einen Barber Shop und meinte es wäre an der Zeit meinem Haarschnitt wieder mal den richtigen Schliff zu geben. So machte ich mich halt widerwillig auf den Weg zu diesem Barber Shop in der Hoffnung keinen Termin zu bekommen. Aber leider wieder Pech gehabt denn als ich in den Laden eintrat stürmte die Coiffeuse auf mich los und dirigierte mich zum einzigen freien Stuhl der noch übrig war. Es waren zwar nur zwei Stühle gesamt aber einer war bereits besetzt von einem weisshaarigen Herrn an dem die Chef Coiffeuse herumschnippelte.

Kaum Platz genommen wurde ich ausgefragt wie bei einem Verhör. Ich wollte mir eigentlich nur die Haare schneiden lassen. Nebenbei erzählte sie dann noch, dass sie eigentlich aus Brisbn (Brisbane) käme. Dummerweise verrate ich ihr, dass mein bester Australischer Freund ebenfalls in Brisbn wohne. Dabei versuchte ich das Wort Brisbn so zu betonen wie die Aussies. Nämlich mit der Betonung auf ¨bn¨ wobei das ¨b¨ das ¨n¨ so richtig in die Nase schiebt. Tönt super mit der richtigen Technik aber ich gebe zu bis ich es raushatte brauchte es schon seine Zeit und eine Packung Nastücher.

Daraufhin war Jean, wie sie sich bei mir vorstellte, nicht mehr zu stoppen und erzählte mir ihr halbes Leben.

Als meine Behandlung dann vollendet war bat sie mich zur Kasse. Ich stand auf und folgte ihr. Da bemerkte ich, dass die Chef Coiffeuse noch immer an dem Herrn rumschnippelte und sagte daher vorwurfsvoll zu ihr: «Ihre Angestellte ist dann schon etwas speditiver als Sie!»

Der Weisshaarige blickte auf, schaute zu ihr dann zu mir, bemerkte meine Frisur und brach in dröhnendes Gelächter aus. Gefolgt von Jean und schliesslich auch von der Chefin die am längsten brauchte um die Situation zu erfassen.

Winter 2022/2023

Charles BluntschliComment

Perth

Nachdem der erste Schreck verflogen war und ein Workaround für das Visa Problem etabliert (mit Hilfe von Freunden in Thailand und ohne die Globetrotter Spezialisten) konnten wir uns wieder ganz auf unsere wohlverdienten Ferien konzentrieren.

Perth war schnell erkundet, einerseits weil es keine sehr grosse Stadt ist und andererseits, weil immer noch ein sau kalter Wind durch die Gassen fegte. Die Klimaanlage im Hotelzimmer stand voll in Konkurrenz zu den draussen herrschenden Witterungsverhältnissen und sagte sich wahrscheinlich, was die draussen können kann ich hier drinnen schon lange und blies hartnäckig, penetrant und pausenlos kalte Luft ins Zimmer.

Dieses Ding in die Schranken zu weisen war unmöglich denn die elektronische Steuerung dazu war im Maintenance Room und zu diesem hatte ich leider keine Erlaubnis bekommen.

Der einzig warme Ort im Hotel war der Aufzug. Aber nachdem uns die Leute, mit denen wir am Nachmittag in den 19ten Stock fuhren, am Abend so saudumm anschauten als wir sie wieder abholten war die einzige Lösung die Reise an der Westküste fortzusetzen in der Hoffnung, dass es dort wärmer würde.

Leider war das reines Wunschdenken denn obwohl wir eigentlich super Wetter hatten wurden wir von diesem Wind auf Schritt und Tritt verfolgt. Also mussten wärmere Klamotten her. Einfacher gesagt als getan aber woher? Hier gibt’s keine Shops für Skijacken oder Skihosen, nicht mal Winterpneus gibts zu kaufen. Mit Winterkleidern wie wir sie kennen haben die Aussies absolut nichts am Hut. Wäre ja auch schade wenn man alles einpacken würde.

Winter 2022/2023

Charles BluntschliComment

Unbeschwertes Reisen

Nun sind wir also in Australien, tiefgefroren, angekommen und erlebten nebst der Kälte bereits den zweiten Schock.

Doch zuerst ein kurzer Blick zurück in die Reiseplanung.

Um unsere Winterferien so richtig geniessen zu können, vor allem nach den negativen Erfahrungen die allgemein gemacht wurden im Zusammenhang mit Covid wollten wir es ganz schlau machen. Wir dachten nämlich wir übergeben die ganze Organisation mit Flügen, Hotels, Zug und Visa einem Reisebüro. Alles das was wir bis Dato jeweils selbst gemacht haben. Gesagt getan, auf nach Baden ins Büro der Globetrotter, die Reisedaten abgeben und alles würde erledigt sagte man uns. Inklusive Visa, sie hätten ein spezielles Büro in Bern die das alles erledigt. Wir brauchten uns um nichts mehr zu kümmern als die Rechnung zu bezahlen. Die dann auch prompt kam.

Zurück nach Australien.

Wir waren gerade auf dem Schiff von Perth zur Insel Rottnest Island. Als das folgende E-Mail der Globetrotter eintraf. Das Thai Visum (was uns als elektronisches Visum versprochen wurde) konnte nicht ausgestellt werden, weil die folgenden Daten fehlen wie: 1. Bankkonto Auszüge der letzten drei Monate inkl. laufender Monat 2. Mietvertrag der Unterkunft 3. Passfotos 4. Das von Hand unterschriebene beigelegte ¨Declaration Form¨.

Ich musste dieses Mail etwa 3-mal lesen bevor der Nebel aus meinem Gehirn verschwand und das ganze erst noch auf einem wackligen Schiff wo ich doch schon ko…. muss wenn ich nur schon den Wegweiser zum Hafen sehe.

Dieses spezielle Büro will doch nun tatsächlich, dass ich meine persönlichen Bankdaten etc. um die ganze Welt schicke nur weil die nicht in der Lage waren diese Details im August oder September oder Oktober anzufordern.

Freude herrscht, gäll Dölf.

Mittlerweile waren wir dann auf der Insel angekommen, auf welcher übrigens beim Corona Ausbruch alle Passagiere der umliegenden Kreuzfahrtschiffe die in West Australien anlegen wollten für längere Zeit evakuiert und isoliert wurden.

Genau so kam auch ich mir vor nach dieser Hiobsbotschaft.

Ohne Visum im Sack nach Thailand für 2 Monate. Das gibt Ärger oder kostet ein paar extra Bath aber ist bestimmt nichts zum Lachen.

Charles BluntschliComment

Winter 2022/2023

11. Dezember nach Down-Under

 

Nach 2 Wochen in Thailand haben wir uns super an die dort herrschenden Temperaturen adaptiert und waren deshalb zuversichtlich mit der erwartenden Wärme in Australien klarzukommen. So waren wir dann auch Kleidermässig ausgestattet als wir morgens um 05’30 im Flughafen Perth WA draussen standen und auf das Taxi warteten. Also ¨standen¨ entspricht nicht ganz der Wahrheit. Hüpften, Arme schwingend, Kniebeugen etc. um dem saukalten Wind Paroli zu bieten. Gefühlte 5°C und das in kurzen Hosen, einem Polohemd und nur ein dünnes Jäggli (Jacke für die Germanen). Wahrscheinlich schliefen noch alle Taxifahrer den es dauerte und dauerte. Das Schlimmste aber war das Geklapper der Zähne, ich konnte meinen Mund nicht mehr beherrschen und das will etwas heissen! So stopfte ich mir eine Packung Kaugummi zwischen die Zähne die als Stossdämpfer dienten. Zu meinem Erstaunen waren dann später beim Entsorgen keine Plomben darin zu finden.

Angekommen im Hotel, welches wir natürlich schon auf den Vorabend buchten um sofort das Zimmer aufsuchen zu können, ging es zuerst im Galopp ans Frühstückbuffet.

Dabei muss ich sagen, dass ich noch nie, aber gar nie, ein so reichhaltiges Buffet angetroffen habe. Voller Freude kam ich mit einem Teller voller Köstlichkeiten an den Tisch wo MÜAGG bereits ihren Kaffee schlürfte. Stolz präsentierte ich ihr meinen Teller mit der Bemerkung das beste Buffet seit Jeh.

MÜAGG antwortete trocken: Kein Wunder, wir sind ja auch die Einzigen, die anderen Gäste schlafen noch alle.

Winter 2022/2023

Charles BluntschliComment

1.  November 2022 Ankunft in Thailand

 Pünktlich und ohne Covid konnten wir dem Schweizer-Winter den Rücken zudrehen.

Vorsichtshalber holten wir uns 2 Wochen vor Abflug noch den 2ten Covid Booster um für alle Fälle gewappnet zu sein.

Dies war eine kluge Entscheidung denn am Sonntag, eine Woche vor Abflug, hatten wir noch unsere besten Freunde zum Nachtessen bei uns auf Besuch. Tags darauf vermeldete die eine Hälfte der beiden, dass der Covid Test ein positives Resultat auswies. Eine Woche später, also kurz vor Abflug, vermeldete auch die zweite Hälfte ¨Covid¨.

Das Blut gefror mir in den Adern denn man kann sich leicht vorstellen was in unseren Köpfen vorging.

Also harrten wir der Dinge die da kommen und die Reise wurde in Angriff genommen und siehe da, bis heute sind wir bei bester Gesundheit. Booster sei Dank.

In Bangkok angekommen wurden dann wieder die Masken montiert (Hedy auf dem ganzen Flug) denn die Thais sind sehr diszipliniert und nur die Farangs (Ausländer) laufen ohne Masken umher. Abgeholt wurden wir von unsern Freunden Toi und Beat welche uns trotz Masken schon von weitem zuwinkten. Diese beiden bauten in der Nähe von Pak Chong vor zwei Jahren ein Haus wo wir herzlich eingeladen und nach allen Regeln der Kunst verwöhnt wurden.

Ein Haus? was schreib ich da für einen Blödsinn. Ein Palast ist die genauere Benennung. Leider kann ich davon, aus Gründen des Datenschutzes, kein Bild posten aber das ist wahrscheinlich auch besser so damit nicht Trump aus Eifersucht noch ein grösseres Haus ganz ohne Geld aufstellt.

Auf jeden Fall, für alle die Thailand besuchen wollen oder werden, die Gegend um Pak Chong und dem Khao Yai National Park ist ein Geheimtipp. Also bitte nicht weitersagen. Darum gehe hier auch nicht weiter darauf ein.

 Nach 2 Wochen im Paradies und Schlaraffenland ging dann unsere Reise weiter Richtung Australien.

Nur soviel, nicht ohne Schwierigkeiten und gröberen Unannehmlichkeiten.

Frohe Weihnacht 2020

Charles BluntschliComment

Frohe Weihnachten oder „God Jul“ wie die Norweger zu sagen pflegen. Warum ich das erwähne? Ganz einfach weil wir diese Weihnacht mal zur Abwechslung in der Schweiz und nicht im Tropical Norwegian Resort in Thailand feierten. Denn nicht ganz freiwillig verbringen wir heuer die Festtage zur Abwechslung mal zu Hause. Auf die Gründe will ich mich aber nicht weiter einlassen. Hatschi....

 

Also kein norwegisches Buffet (zum Glück), kein Samichlaus der auf dem Elefant daher kam, keine Gymnastik rund um den Tannenbaum und zu guter Letzt kein Warten bis unsere Tischnummer zum Essen fassen, wie immer, als letzte gezogen wurde. Wir (MÜAGG und meine Wenigkeit) waren nämlich die einzigen Anwesenden in unserm trauten Heim am Tisch. Voll BAG konform.

 

Das Weihnachtsessen war schlicht und einfach genial, 5 Sterne-würdig und die Zubereitungszeit hielt sich, dank meinen exzellenten Kochkünsten absolut in Grenzen. Es gab übrigens Fondue Chinoise a discrétion. Hammermässig und ich war, völlig unbescheiden, mächtig Stolz auf mich. Mit 6 verschiedenen Saucen notabene und alle vom Top-CC.

 

Da uns der Wein, Jahrgang 2006 BC*, anschliessend doch ein wenig zu schaffen machte, beschlossen wir statt einem ausgedehnten Spaziergang, was wir normalerweise immer machen sollten, es uns vor dem TV gemütlich zu tun.

Zusammen mit den drei weltbesten Tenören Placebo Domingo, Luciano Ramazotti und dem, blöd, hab gerade den Namen vergessen, irgend etwas wie ein Sportwagen, ah ja jetzt hab ichs wieder - José Carrera.

Einfach faszinierend diese drei Stimmen.

 

Mit dieser Begleitung schliefen wir dann friedlich ein und im Nachhinein können wir sagen es war trotz allem ein urgemütlicher Heilig Abend.

 

*BC = Bevore Corona

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